Superintendent Dr. Volker Menke verabschiedete Pastor Dirk Hölterhoff in den Ruhestand
Vöhrum. Unter blühenden Kastanienbäumen und wolkenlosem Himmel verabschiedete gestern Nachmittag Superintendent Dr. Volker Menke Pastor Dirk Hölterhoff in den Ruhestand. Gemeinsam mit seiner Frau hatte er in den vergangenen Jahren die Geschicke der Gemeinden Vöhrum-Eixe-Röhrse geleitet. Mehr als 150 Besucher hatten sich zur Verabschiedung auf dem maigrünen Alten Friedhof eingefunden. Für den musikalischen Rahmen sorgten Renate Mainusch am E-Piano, der Posaunenchor und Emilie Sandin, die zwei Solostücke sang,
In den Mittelpunkt seiner Predigt stellte der scheidende Seelsorger dann auch die Musik – immerhin feierte man gestern in den Gottesdiensten den Sonntag „Kantate –Singet!“.
Pastor Hölterhoff schilderte seine Gedanken zum Lied „Von Gott will ich nicht lassen“, einem 450 Jahre alten Kirchenlied, das ein Pastor während des Krieges in Frankreich und der Pest-Epidemie schrieb, und das in Zeiten von Not und Verzweiflung von großem Gottvertrauen zeuge.
„Manches müssen wir im Leben loslassen, geliebte Menschen, die von uns gehen, geliebte Orte bei einem Umzug. Loslassen lernen, das ist eine Lebensaufgabe. Im Loslassen gelassen bleiben, im Loslassen das Vertrauen behalten. Ich bin gehalten“, bekräftigte er.
Dem pflichtete Superintendent Dr. Menke in seiner Verabschiedungsansprache bei. Er schilderte kurz den Werdegang Hölterhoffs mit vielen Stationen und in vielen Arbeitsbereichen von Gemeindearbeit über Diakonie und Schuldienst unter anderem in Lingen, Celle und Wolfsburg, bevor es für die letzten Berufsjahre nach Vöhrum ging.
„Mit Ihnen könnte man auch gut einen Film drehen, vielleicht sogar eine ganze Serie. Titel wäre „Der Schiffspastor“. Ich kann Sie mir gut vorstellen: groß, stattlich, in einer strahlend weißen Uniform. Ein Schiffspastor kümmert sich um Menschen, die mit ganz unterschiedlichen Sorgen an Bord sind. Sie sind ja schon Schiffspastor gewesen für ein paar Wochen. Sozusagen erst auf dem Kreuzfahrtschiff und dann aufs Kirchenschiff. Sie haben an manchen Orten angelegt und sagen selbst, dass sich Ihr bisheriger Weg als Gottesweg erwiesen hat“, meinte der Superintendent.
Anschließend gab er dem von Bord gehenden Seelsorger den Segen für den neuen Lebensabschnitt mit auf den Weg. Pastorin Bettina Voß-Hölterhoff schloss den Gottesdienst mit den Fürbitten und dem Segen. Sie wird ab Juli die Gemeinden Vöhrum-Eixe-Röhrse alleine leiten. Die halbe Stelle, die Pastor Hölterhoff innehatte, wird nicht neu besetzt.
Am 15. Juli war es endlich soweit, die bei Metallbau Zeyher, Hildesheim restaurierte Turmbekrönung sollte wieder auf seinen angestammten Platz kommen. Alle Metallteile wurden gut verpackt und geschützt angeliefert. In Anwesenheit des Reporters Eckhard Bruns von der Peiner Allgemeinen Zeitung, Pastorin Bettina Voss-Hölterhoff, Pastor Dirk Hölterhoff, Architekt Christian Hecht, Dachdecker A. Wollenhaupt, Kirchenvorsteherin Gunhild Stiegler mit Enkeltochter und Kirchenvorstand Hans-Heinrich Papenburg wurden die Teile für das Aufsetzen durch Herrn Zeyher vorbereitet. Für die Nachwelt wurde die Kugel der Turmbekrönung mit folgenden Gegenständen gefüllt:
Was in der Kugel gefunden wurde, kam auch wieder hinein:
Texte aus der Zeit von 1824, Beschreibung des Dorflebens von 1879, 1899, 1906 bis 1927. Texte vom 4. Mai 1928.
Schrift von Pastor Wilkens aus dem Jahr 1949, Text von Pastor Gerhard Williges aus dem Jahr Oktober 1974, 1 Brückenschlag Ausgabe September – November 1974.
1 geschmiedeter Nagel.
Neu dazu haben wir gelegt:
1 Chronologie von 1974 bis heute (Kirchenvorsteherin Waltraud Balandis)
Kirchenleben 2021 (Pastor Dirk Hölterhoff)
1 Brückenschlag Ausgabe März bis Mai 2021
1 Brückenschlag Ausgabe Juni bis August 2021
Alle Dokumente wurden gerollt und in Kupferröhrchen gesteckt. Diese Röhrchen wurden anschließend an beiden Seiten mit Kappen versehen und wasserdicht weichverlötet. So gesichert hoffen wir, dass alles der Nachwelt erhalten bleibt, was in der „guten alten Zeit“ passierte.
Als alles vorbereitet war, durften Freiwillige dem Moment beiwohnen, als die komplette Turmbekrönung in luftiger Höhe wieder aufgesetzt wurde. Es war schon beeindruckend und richtig feierlich, dass man der Bekrönung auf Augenhöhe in mehr als 20m Höhe auf dem Gerüst gegenüberstehen durfte. Da war auch schnell die Höhenangst vergessen und man konnte bei schönem Wetter dazu den Ausblick über unsere Gemeinde genießen.